Über Goltuch 

Das kleine Dorf Goltuch liegt inmitten des weitläufigen, hügeligen und von der Landwirtschaft geprägten Sandjan-Gebietes, südlich der Hauptstadt Sandjan. Die Bauernbevölkerung ist überwiegend kurdischen Ursprungs. Die Produktion der Teppiche erfolgt in Heimarbeit an vertikalen Knüpfstühlen während der Wintermonate, wenn die Felder nicht bestellt werden müssen. 

In Goltuch treffen Traditionen aufeinander: Die Knüpfkultur von Hamadan wird hier von der Aserbaidjans abgelöst. Auch die Nachbarschaft zu Sandjan, wo die bekannten Bidjars geknüpft werden, ist erkennbar. 

Die Struktur der Goltuch-Teppiche ist fest und kompakt. Das Muster erinnert an den Stil des Hamadan-Gebietes. Doch selbst durch den Einfluss der umliegenden Provenienzen haben sich die Muster der Goltuchs in den vergangenen Jahrzehnten wenig verändert. 

Goltuchs sind sehr dunkle Teppiche. Es überwiegen Rosttöne, Dunkelblau und Schwarz. Es gibt aber auch Muster, in denen andere Farbtöne dominieren, etwa ein akzentuiertes Grün. Die meisten Teppiche werden von einem großen Mittelmedaillon geschmückt. 

An den kleinen Begleitornamenten wird der Einfluss der umliegenden Provenienzen sichtbar. So sind Rauten oder Rhomben oft eingebettet in ein Herati-Muster, das bezeichnend ist für die Bidjars aus dem benachbarten Sandjan. Auffällig am Goltuch ist jedoch die Hauptbordüre, deren große Rosetten den der berühmten Ferahan-Teppiche ähneln und so dazu beigetragen haben, ein antikes Musterdetail in die heutige Zeit hinüber zu retten. 

Die Knüpfdichte mit ca. 200.000 Knoten pro Quadratmeter ist Garant für einen feinen Flor, für den Schurwolle verwendet wird. Kette und Schuss sind aus Baumwolle. Durch die kompakte Knüpfung, erkennbar am aufrecht stehenden, steilen Flor und einem festen Grundgewebe, erinnert der Goltuch an den Bidjar. Er ist im täglichen Gebrauch ebenso robust und strapazierfähig.

Weitere Informationen

Maß in cm Knotendichte
L B ca. in TSD/qm
80 55 200
125 80 200
160 65 200
150 100 200
200 80 200
300 80 200