Über Kashan-Ardekan 

Die Gegend um Kashan und Isfahan gilt seit Jahrhunderten als die Wiege des persischen Orientteppichs, vielleicht sogar des Perserteppichs an sich. Die Stadt Kashan hat etwa 350.000 Einwohner und liegt im Norden des Kuhrud-Gebirges am Rande der zentraliranischen Wüste. Nach einem schweren Erdbeben im Jahr 1778 wurde sie weitestgehend zerstört und konnte nur durch die Hilfe einiger wohlhabender Familien komplett wieder aufgebaut werden. Ihre Anwesen – zum Beispiel das 1840 erbaute Haus der Tabatabaeis – zählen heute zu den attraktivsten Sehenswürdigkeiten. Ein bekanntes Bürgerhaus der Stadt ist auch das Kanahe Abassi. 

Kashan ist der Inbegriff für den edlen, klassischen und zurückhaltenden Perserteppich. Die Muster reichen von Medaillons über Gebets-, Blüten- Jagd- bis hin zu Spiegel- und Vasenmotiven. Neben den feinen Qualitäten aus Kashan und dessen Umgebung werden in der weiteren Region bis hin nach Ardekan und Yazd Teppiche mit Kashan-Motiven geknüpft – mit dem Unterschied, dass ihr Grundmaterial nicht ganz so hochwertig ist. 

Ardekan liegt etwa 60 km nordwestlich von der Provinzhauptstadt Yazd entfernt in sehr trockenem Klima. Mit etwa 51.000 Einwohnern ist es die zweitgrößte Stadt der Provinz. 

Im Persischen bedeutet Ardekan „heiliger“ oder „sauberer“ Ort. Eine Vielzahl von historischen Gebäuden schmücken die Stadt, so beispielsweise die Moscheen Masjed-e Jame und Zire-deh oder der Tekiyeh-Basar. Die Teppiche, die aus der Gegend um Ardekan stammen, müssten korrekterweise auch danach benannt werden. Da sie jedoch überwiegend mit Kashan-Motiven geknüpft werden, hat sich der Begriff Kashan-Ardekan durchgesetzt, wobei Ardekan die Qualität bezeichnet und Kashan das Dessin. 

Über eine Epoche waren die Kashan-Ardekans im Iran die beliebtesten Teppiche: Gebrauchsteppiche, die auch für die Mittel- und Unterschicht bezahlbar waren. Aufgrund der günstigen Preislagen werden diese zwar weiter gehandelt, doch hergestellt werden heute überwiegend die feineren Kashan-Qualitäten (siehe auch unter Kashan). 

Geknüpft wird in Heimarbeit und es hängt von den Überlieferungen der Vorfahren und den Gewohnheiten ab, ob innerhalb der Familie ein feiner Kashan oder ein gröberer Kashan-Ardakan geknüpft wird. 

In ihren Mustern sind die Kashan-Ardekans den feinen Kashans sehr ähnlich: Sie zeigen meist ein diamantenförmiges Medaillon auf einem Schah-Abbas-Feld mit einer Reihe kurvenförmiger Blumenranken, die einen gartenähnlichen Hintergrund bilden. Schah Abbas trug im 16. und 17. Jahrhundert bedeutend zum Aufblühen der persischen Textilkunst bei, weshalb diese Musterung nach ihm benannt wurde.

Weitere Informationen

Maß in cm Knotendichte
L B ca. in TSD/qm
150 100 200
200 150 200
250 155 200
300 200 200
350 250 200
400 300 200
200 80 200
300 80 200
300 100 200